Seien es die Haltung von Tieren in der Landwirtschaft (oft unter dem Stichwort Massentierhaltung), Experimente mit Tieren oder die Beziehung zum Haushund – das Mensch-Tier-Verhältnis wird in unserer Gesellschaft immer stärker diskutiert. Oft jedoch fehlt das Thema Tierschutz in der Schule komplett. Dabei werfen diese Themen Fragen unseres Zusammenlebens auf, die ganz grundsätzlicher Art sind. Fragen mit denen sich auch gerade Kinder und Jugendliche auseinandersetzen sollten: Wie gehen wir mit anderen Lebewesen um? Welche Auswirkungen haben unsere Handlungen auf das Leben der Betroffenen, auf unser gesellschaftliches Zusammenleben, auf die Umwelt? Sollten wir überhaupt anders handeln?
Die Bearbeitung dieser Fragen führt zwangsläufig zu einer Beschäftigung mit den politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und ethischen Grundlagen unserer Gesellschaft. Über das Mensch-Tier-Verhältnis zu reden, bedeutet nicht zuletzt wie bei allen Sozialverhältnissen, sich mit den großen Themen unserer Gesellschaft auseinanderzusetzen: Macht, Herrschaft, Gewalt, Diskriminierung, soziale Ausschließung, Unterdrückung und Ausbeutung, aber auch Freiheit, Gleichheit, Solidarität, soziale Gerechtigkeit, Respekt, Empathie und Emanzipation. Unsere Bildungsangebote ermöglichen diese kritische Auseinandersetzung und fokussieren je nach gesetztem Schwerpunkt unterschiedliche Aspekte der Mensch-Tier-Kontakte. Anknüpfungspunkte ergeben sich beispielsweise an den Unterricht in den Schulfächern Biologie, Politik, Erdkunde, Ethik, Lebenskunde, Philosophie, Religion, Sozialkunde, Sozialwissenschaften oder den Sachunterricht.
Lesen Sie mehr zu unserem Verständnis von Bildungsarbeit hier.
Angebot 1: Projekttag „Tiere in der Landwirtschaft“ für Schulen, ab 10 Jahre
- Zielgruppe
- Schulklassen, Jugendgruppen
- Alter
- Kinder und Jugendliche von 10–16 Jahren
- Gruppengröße
- 10–30 Personen
- Dauer
- In der Regel fünf Stunden inkl. Pausen.
- Termine
- Nach Vereinbarung. Anfragen bitte an kontakt@mensch-tier-bildung.de.
- Kosten
- Kostenfrei (Wir freuen uns aber über Spenden als Unterstützung für unsere Arbeit.)
Kurzbeschreibung
Dieser Projekttag ermöglicht eine altersgerechte Beschäftigung mit der Nutzung von Tieren in der Landwirtschaft. Am Beispiel von Schweinen suchen die Teilnehmenden nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den Bedürfnissen von Tieren und Menschen. Sie lernen die Verhaltensweisen von Schweinen kennen und erfahren, wie sie in der Landwirtschaft leben. Ein Quiz vermittelt Wissen über die typischen Haltungsbedingungen weiterer Tierarten. Im Anschluss diskutieren die Teilnehmenden, ob sich etwas ändern sollte und wer dazu beitragen könnte. Ihre eigenen Eindrücke können sie außerdem bei einer Stillarbeit in einem selbst gestalteten Plakat zum Ausdruck bringen.
Aufbau
- Block 1. Bedürfnisse und Fähigkeiten von Tieren
Am Beispiel von Schweinen suchen die Teilnehmenden nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den Bedürfnissen von Tieren und Menschen. Außerdem lernen sie die spezifischen Verhaltensweisen und Eigenschaften von Schweinen kennen.
- Block 2. Tierhaltung
Eine Methode zur Vermittlung von Faktenkenntnissen zur Tierhaltung ist das „1, 2 oder 3-Quiz“. Dabei werden mit einem Beamer Fragen an die Wand geworfen und drei Antworten zur Auswahl gestellt: 1, 2 oder 3. Nun können sich die Schüler_innen entscheiden, welche Antwort sie für richtig halten und sich der entsprechenden Zahl im Raum zuordnen. Bei der Auflösung wird nach jeder Frage aufgeklärt, wer richtig stand und warum. (Die Idee zur Methode „1, 2 oder 3-Quiz“ stammt aus der Methodenmappe des Projekts Monokulturen, Mastanlagen, Mahlzeit.)
- Block 3. Hintergründe
In diesem Block gewinnen die Teilnehmenden ein Verständnis für die wirtschaftlichen und politischen Bedingungen hinter der gegenwärtigen Tierhaltung. In Gruppenarbeit beschäftigen sie sich mit der Perspektive verschiedener Akteure – zum Beispiel Tierhalter_innen, Regierung oder Konsument_innen – und vollziehen nach, welche Handlungs- und Veränderungsmöglichkeiten diesen zur Verfügung stehen. Zurück in der großen Gruppe wird dann mit verteilten Rollen diskutiert.
- Block 4. Ernährung
In diesem Block geht es um verschiedene Ernährungsformen und die jeweiligen gesundheitlichen Vorteile und Risiken. Die Teilnehmenden lernen mehrere Nährstoffe kennen und erfahren, in welchen Nahrungsmitteln sie vorkommen.
- Block 5. Bewertung und Handlungsmöglichkeiten
Im letzten Teil des Projekttages stehen die Fragen im Vordergrund: „Was ist deine Meinung zum Thema? Was sind deine Handlungsmöglichkeiten?“ Dazu werden verschiedene Ideen gesammelt und offen diskutiert. Die Teilnehmenden tauschen ihre Sichtweisen und Argumente aus, die von den Moderator_innen nicht als richtige oder falsche Lösung bewertet werden.
Angebot 2: Projekttag „Klimakrise und landwirtschaftliche Tierhaltung“ für Schulen, ab 10 Jahre
- Zielgruppe
- Schulklassen, Jugendgruppen
- Alter
- Kinder und Jugendliche von 10 – 16 Jahren
- Gruppengröße
- 10–30 Personen
- Dauer
- In der Regel fünf Schulstunden. (Abweichungen sind nach Anfrage möglich)
- Termine
- Nach Vereinbarung. Anfragen bitte an kontakt@mensch-tier-bildung.de.
- Kosten
- Kostenfrei (Wir freuen uns aber über Spenden als Unterstützung für unsere Arbeit.)
Kurzbeschreibung
Dieser Projekttag behandelt die Zusammenhänge zwischen Erderwärmung und Tierproduktion und klärt allgemeine Fragen und Fakten zum Klimawandel. Die Teilnehmenden lernen Menschen aus unterschiedlichen Regionen der Welt kennen und erfahren, wie diese bereits jetzt schon von den Folgen des Klimawandels betroffen sind. Gemeinsam wird erarbeitet, was hinter dem Begriff „Treibhauseffekt“ steckt und wie Treibhausgase genau dazu beitragen, dass die Erde sich erwärmt. Um sich dem vielfältigen Zusammenhang von Erderwärmung und landwirtschaftlicher Tierhaltung zu nähern, werden die Teilnehmenden anschließend selbst zu Expertinnen und Experten. Was jede einzelne Person tun kann, um die globale Erwärmung aufzuhalten, ist Thema des letzten Teils.
Aufbau
- Block 1. Auswirkungen
Im ersten Teil lernen die Kinder und Jugendlichen, wie sich der Klimawandel bereits jetzt schon auf Menschen und Tiere auswirkt. Durch Kurzgeschichten, die aus der Perspektive der Betroffenen erzählt sind, werden die Auswirkungen für die Kinder und Jugendlichen nachvollziehbar und erzielen damit einen langfristigen Lerneffekt.
- Block 2. Hintergründe
In einem interaktiv gestalteten Kurzvortrag erarbeitet die Leitung des Workshops mit den Kindern und Jugendlichen gemeinsam die Hintergründe der Klimakrise. Dabei werden wichtige Begriffe, wie u. a. Klimawandel und Treibhausgas, geklärt. Die interaktive Gestaltung ermöglicht es, individuell auf den Wissenstand der Kinder und Jugendlichen einzugehen und diese aktiv mit einzubeziehen.
- Block 3. Tierhaltung und Klimakrise
In diesem Block lernen die Kinder und Jugendlichen die Zusammenhänge von Klimawandel und Tierhaltung kennen. Um das komplexe Thema spielerisch zu erklären, durchlaufen sie in Gruppen einzelne Stationen, die jeweils einen Aspekt zu dem Themenbereich behandeln und an denen eine Aufgabe gelöst werden muss.
- Block 4. Tierhaltung
Wie sieht die Tierhaltung eigentlich aus und welche Beachtung finden die Bedürfnisse von Tieren darin? Dieser Frage gehen wir in diesem Block nach.
- Block 5. Handlungsmöglichkeiten
Gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen sammeln wir in dem letzten Block des Workshops Ideen, was man gegen die fortschreitende Erderwärmung tun kann. Anschließend werden einzelne Möglichkeiten diskutiert, so dass eigene Wege des Umgangs mit dem Thema des Workshops erschlossen werden können.
Angebot 3: Workshop „Unser Verhältnis zu Tieren: Kühe und Milchproduktion“ ab 16 Jahre
- Zielgruppe
- Schulklassen, Jugendgruppen
- Alter
- Jugendliche ab 16 Jahren, nach Absprache auch jünger
- Gruppengröße
- 10–30 Personen
- Dauer
- Mindestens 90 Minuten, längere Formate (2 × 90 Min.) und Projekttage sind aufgrund der Komplexität des Themas zu empfehlen.
- Termine
- Nach Vereinbarung. Anfragen bitte an kontakt@mensch-tier-bildung.de.
- Kosten
- Kostenfrei (Wir freuen uns aber über Spenden als Unterstützung für unsere Arbeit.)
Kurzbeschreibung
Dieser Workshop ermöglicht eine praxisorientierte Beschäftigung mit der Nutzung von Rindern zur Milchproduktion. In Gruppenarbeit erarbeiten die Teilnehmenden Fakten über Züchtung, Haltung, den Umgang mit Kälbern sowie zu Transport und Schlachtung von Rindern. Dabei steht die Frage im Vordergrund, inwieweit die Bedürfnisse der Tiere berücksichtigt werden. In einem Rollenspiel vollziehen die Jugendlichen die Perspektive verschiedener Akteure – zum Beispiel Tierhalter*innen, Regierung oder Konsument*innen – nach und überlegen, welche Änderungsmöglichkeiten diesen zur Verfügung stehen. Abschließend sammeln sie gemeinsam konkrete Handlungsideen und formulieren ein eigenes Fazit.
Aufbau
- Block 1. Bedürfnisse und Fähigkeiten von Tieren Mensch-Tier-Vergleiche bilden die Grundlage eines Großteils der tierethischen und tierpolitischen Debatten. Dabei wird gewöhnlich vor allem die Mensch-Tier-Differenz betrachtet. Gemeinsamkeiten zwischen Menschen und – den anderen – Tieren erfahren häufig geringere Beachtung. In diesem Modul setzen sich die Teilnehmenden mit der Frage auseinander, welche Bedürfnisse Rinder und Menschen teilen und worin sie sich unterscheiden.
- Block 2. Input zu konkreten Lebensbedingungen von Rindern in der Milchproduktion In diesem Modul werden in Gruppenarbeit verschiedene Aspekte der Nutzung von Rindern behandelt. Den Teilnehmenden werden zielgruppengerechte und anschauliche Informationen zu vier Themenbereichen zur Verfügung gestellt, nämlich zur Züchtung (Zuchtziele, Auswirkungen der Zucht), zu den Haltungsbedingungen (Stallaufbau, Möglichkeiten zu natürlichen Verhaltensweisen), zum Umgang mit Kälbern sowie zu Transport und Schlachtung. Dabei steht die Frage im Vordergrund, inwieweit die Bedürfnisse der Tiere in der Haltung berücksichtigt werden. Teil des Moduls ist eine Ergebnissicherung und Diskussion in der großen Gruppe.
- Block 3. Hintergründe und politische Ansätze In diesem Modul gewinnen die Teilnehmenden ein Verständnis für die wirtschaftlichen und politischen Bedingungen hinter der gegenwärtigen Tierhaltung. Sie beschäftigen sich mit der Perspektive verschiedener Akteure – zum Beispiel Tierhalter*innen, Regierung oder Konsument*innen – und vollziehen nach, welche Handlungsmöglichkeiten diesen zur Verfügung stehen. Außerdem werden unterschiedliche politische Positionen und Vorschläge diskutiert.
- Block 4. Lösungsvorschläge und Handlungsmöglichkeiten Im letzten Block geht es um die Frage, ob und ggf. wie sich die Situation verändern sollte. Mit verschiedenen Methoden wird ergebnisoffen diskutiert und die Teilnehmenden erhalten so die Gelegenheit, zu einer eigenen Einschätzung zu gelangen. Sie setzen sich z. B. mit den Lösungsvorschlägen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen auseinander, lernen den Unterschied von Tierschutz- und Tierrechtsbewegung kennen, sammeln konkrete Handlungsmöglichkeiten und formulieren ein eigenes Fazit.
Angebot 4: Workshop „Kühe und Milchproduktion“ ab 10 Jahre
- Zielgruppe
- Schulklassen, Jugendgruppen
- Alter
- Kinder und Jugendliche von 10 – 16 Jahren
- Gruppengröße
- 10–30 Personen
- Dauer
- In der Regel 5 Stunden inkl. Pausen
- Termine
- Nach Vereinbarung. Anfragen bitte an kontakt@mensch-tier-bildung.de.
- Kosten
- Kostenfrei (Wir freuen uns aber über Spenden als Unterstützung für unsere Arbeit.)
Kurzbeschreibung
Dieser Projekttag ermöglicht eine altersgerechte Beschäftigung mit der Nutzung von Rindern in der Landwirtschaft. Zunächst suchen die Teilnehmenden nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den Bedürfnissen von Rindern und Menschen. Sie lernen die Verhaltensweisen von Rindern kennen und erfahren, wie sie in der Landwirtschaft leben. Mithilfe eines Quiz wird das erworbene Wissen spielerisch vertieft. Im Anschluss diskutieren die Teilnehmenden ob sich etwas ändern sollte und wer dazu beitragen könnte.
Aufbau
- Block 1. Bedürfnisse und Fähigkeiten von Tieren Die Teilnehmenden beschäftigen sich mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den Bedürfnissen von Tieren und Menschen. Außerdem lernen sie die spezifischen Verhaltensweisen und Eigenschaften von Rindern kennen.
- Block 2. Lebensbedingungen von Rindern in der Tierhaltung Eine Methode zur Vermittlung von Faktenkenntnissen zur Tierhaltung ist das „1, 2 oder 3-Quiz“. Dabei werden mit einem Beamer Fragen an die Wand geworfen und drei Antworten zur Auswahl gestellt: 1, 2 oder 3. Nun können sich die Schüler*innen entscheiden, welche Antwort sie für richtig halten und sich der entsprechenden Zahl im Raum zuordnen. Bei der Auflösung wird nach jeder Frage aufgeklärt, wer richtig stand und warum. (Die Idee zur Methode „1, 2 oder 3-Quiz“ stammt aus der Methodenmappe des Projekts Monokulturen, Mastanlagen, Mahlzeit.)
- Block 3. Bewertung und Handlungsmöglichkeiten Im letzten Teil des Projekttages stehen die Fragen im Vordergrund: „Was ist deine Meinung zum Thema? Was sind deine Handlungsmöglichkeiten?“ Dazu werden verschiedene Ideen gesammelt und offen diskutiert. Die Teilnehmenden tauschen ihre Sichtweisen und Argumente aus, die von den Moderator*innen nicht als richtige oder falsche Lösung bewertet werden.
Angebot 5: Projekttag „Mensch und Tier“ für Schulen, ab 10 Jahre
Wenn Ihre Schule in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen oder Schleswig-Holstein liegt oder Sie für eine Klassenfahrt oder Exkursion in der Umgebung sind, beachten Sie bitte unseren Projekttag auf dem Lebenshof Land der Tiere, bei dem die Schüler*innen Tieren, die in der Landwirtschaft als „Nutztiere“ gelten, begegnen und ihre Bedürfnisse kennenlernen können.
Wir bieten die Workshops und Projekttage deutschlandweit an. Gerne kommen wir für einen oder mehrere Workshops auch an Ihre Schule bzw. in Ihre Klasse. Die genaue Ausgestaltung besprechen wir bei Bedarf vorher gerne mit Ihnen. Melden Sie sich jederzeit bei uns, um mehr zu erfahren oder gleich einen Termin zu vereinbaren. Sollten Sie Kontakte zu potentiell interessierten Lehrer*innen haben, freuen wir uns auch über eine Weiterempfehlung.